Fehlende Erinnerungsorte Salzburg

SALZBURG STADT

Zwangsarbeitslager :

(Zwangs)-Arbeitslager Schloss Kleßheim:
Ort: Schloss Klessheim, Klessheim 1C (Salzburg Stadt)
Funktion: Um- und Neubau des Schlosses Kleßheim
Unterbringung: Baracken im Schloßpark, Bettenlager in Dachböden und Nebengebäuden des Schlosses. 1942 wurde ein Teil des Barackenlagers aufgelöst und ein Teil außerhalb des Schlossgrundes wieder aufgebaut, teils für verbliebene 10 italienische Gartenarbeiter und SS-Wachen. Ab Mitte 1944 wurden mit Beginn des Baus der Bunkeranlage für das Schloss erneut Arbeiter*innen in Kleßheim untergebracht
Opfergruppen: 1000 zivile (Zwangs)-Arbeiter*innen im Einsatz aus Italien, Polen, Ukraine, Österreich und sowjetische Kriegsgefangene. 10 italienischen Zwangsarbeiter*innen waren bis April 1945 in dem Barackenlager außerhalb des Schlosses einquartiert.
Quelle: Cassandra Burgstaller, “Gästehaus des Führers” und Arbeitslager. Schloss Kleßheim 1938-1945, in: Fachbereich Geschichte der Paris Lodron Universität Salzburg, Johannes Dafinger (Hg.), Zwangslager und Zwangsarbeit im Raum Salzburg in der Zeit des Nationalsozialismus, Salzburg 2024, 17-51.

DAF-Lager Aiglhofgründe
Ort: Innsbrucker Bundesstraße 38 C (Salzburg Stadt)
Funktion: Arbeit in Rauchmühle und Glan-Regulierung
Unterbringung: nicht beschrieben
Opfergruppe: 200 Zwangsarbeiter*innen für die Rauchmühle ab 1942, davor ab 1939 55 zur Glan-Regulierung RAD.
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 124.

„Durchgangs- und Auffanglager Itzling“
Ort: Erzherzog-Eugen-Straße (Salzburg Stadt)
Funktion: Hier wurden Zwangsarbeiter*innen erfasst und zugeteilt.
Unterbringung: nur Durchgangslager
Opfergruppen: zivile Zwangsarbeiter*innen
Quelle: Tobias J. Bidlingmaier, Vom Brückenbau zur Trümmerbeseitigung. Zwangsarbeit und Infrastruktur in der Stadt Salzburg, in: Fachbereich Geschichte der Paris Lodron Universität Salzburg, Johannes Dafinger (Hg.), Zwangslager und Zwangsarbeit im Raum Salzburg in der Zeit des Nationalsozialismus, Salzburg 2024, 58-59.

Zwangsarbeitslager des Tiefbauunternehmens Rosenberger
Ort: Weiserstraße (Salzburg Stadt)
Funktion: Zwangsarbeit für Tiefbauunternehmens Rosenberger
Unterbringung: nicht beschrieben
Opfergruppe: Zivile Zwangsarbeiter*innen
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 125.

Kleinlager Stieglbrauerei
Ort: Rochusgasse 19 (Salzburg Stadt)
Funktion: Zwangsarbeit im Kleinlager der Stieglbauerei
Unterbringung: Kleines Lager unter 20 Personen
Opfergruppe: Vermutlich Zivile Zwangsarbeiter*innen
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 125

KZ-Außenlager/ Orte des KZ-Systems

Außenlager KZ Salzburg Polizeidirektion (KZ Dachau)
Ort: Hellbrunner Allee / Polizeidirektion offenbar neben der Polizeidirektion. (Salzburg Stadt)
Funktion: Aufräum-, Bombenräum- und Sprengkommando.
Unterbringung: 90-112 Häftlinge in der Polizei-Baracke (Hellbrunner Allee) untergebracht.
Opfergruppe: KZ-Häftlinge
Quelle: Wolfgang Benz und Barbara Distel (Hrsg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager 2. Frühe Lager, Dachau, Emslandlage, München 2005, 474; Gert Kerschbaumer, Respekt vor allen Opfern des nationalsozialistischen Terrors. In: Thomas Weidenholzer und Albert Lichtblau (Hrsg.), Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus 3, Salzburg 2012, 17.

Außenlager Salzburg Kapitelplatz (KZ Dachau)
Ort: Kapitelplatz (Salzburg Stadt)
Funktion: Im Juni 1939 bezog der Höhere SS- und Polizeiführer Alfred Rodenbücher, zuständig für den in Westösterreich gelegenen SS-Oberabschnitt „Alpenland“, Quartier im Erzbischöflichen Palais am Kapitelplatz. Wahrscheinlich ab 1942 bestand hier ein KZ-Außenlager SS-Oberabschnitt „Alpenland“, dessen Häftlinge bei Bautätigkeiten am Palais, am SS-Casino am Glockenspielplatz sowie an der Villa von Oswald Pohl in Hellbrunn eingesetzt wurden. Im SS-„Alpenland“-Außenlager wurden 1942 erstmals 25 Handwerker*innen eingesetzt. Die Zahl der Gefangenen dürfte bis zuletzt niedrig geblieben sein.
Unterbringung: Unterbringung der Häftlinge im Polizeigefängnis.
Opfergruppe: KZ-Häftlinge
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 127.

Sammellager Polizeigefängnis (Rudolfsplatz)
Ort: Rudolfsplatz (Salzburg Stadt)
Funktion: Jeden Samstag gingen Transporte in das KZ Dachau und andere KZs, Haftanstalten und Gefängnisse. Außerdem wurde das Gefängnis von der Gestapo genutzt zur Inhaftierung von von der Gestapo verfolgten Menschen.
Unterbringung: nur temporäre Unterbringung, Zellen von 32 Quadratmetern wurden mit 20-40 Menschen belegt.
Opfergruppen: von der Gestapo verfolgte Menschen
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 126.

Kriegsgefangenenlager:

Lager Fürbergstraße
Ort: Anton-Graf-Straße 7 (Salzburg Stadt)
Funktion: Firma Universale (Kriegsgefangene Verschubbahnhof). Kriegsgefangene.
Unterbringung: mehrere Baracken
Opfergruppe: 100 flämische Kriegsgefangene
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 113.

Lager Annahofgründe
Ort: Guggenmoosstraße/Wilhelm-von-Exner-Straße.79/12 (Salzburg Stadt)
Funktion: Ladearbeiten am Bahnhof.
Unterbringung: Unterscheidung zwischen französischen und russischen Kriegsgefangenen. Jedem russischen Kriegsgefangenen wurde ein Strohsack zugeteilt, während französische Gefangene 2 Decken bekamen. Außerdem gab es in den Unterkünften der russischen Gefangenen keine Ofen.
Opfergruppe: 300 französische und 200 russische Kriegsgefangene
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 130-131.

Lager Paumannplatz
Ort: Alois-Stockinger-Straße/ Hans-Sachs-Gasse (Salzburg Stadt)
Funktion: Das Lager entstand im Herbst 1940 zunächst mit einer Kapazität von 60 bis 80 Mann. Sie wurden für Arbeiten an Betriebe vermittelt. Es wurde jedoch bald vergrößert. Im Dezember 1941 waren rund 350 Kriegsgefangene inhaftiert. Überwiegender Teil leistete Zwangsarbeit in der gewerblichen Wirtschaft eingesetzt, der Rest für die Stadt Salzburg.
Unterbringung: 9 Baracken
Opfergruppen: Französische und sowjetische Kriegsgefangene
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 124, 130.

Mischform-Lager:

Glockengießerei Oberascher
Ort: Söllheimer Straße 16 (Salzburg Stadt)
Funktion: ab 1939 Rüstungsbetrieb in der Glockengießerei Oberascher. Durch Zwangsarbeiten wurden Haubitzen-Geschosse und Granaten produziert.
Unterbringung: Auf Plan von 1944 mindestens 9 Baracken
Opfergruppen: Zivile Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 125.

Lager Kleßheimer Allee
Ort: Siezenheimer Straße (Salzburg Stadt)
Funktion: Reichsarbeitsdienstlager (RAD), wurde vom Heeresbekleidungsamt, Arbeitserziehungslager (AEL) für Frauen („Ostarbeiterinnen”), Kriegsgefangenenlager.
Unterbringung: Lager war umzäunt, der Teil für die Kriegsgefangenen und AEL war zusätzlich mit Stacheldraht gesichert und von Hunden bewacht. In der Mitte des Geländes stand ein Turm der das Gelände überblickte.
Opfergruppen: 300 sowjetische Kriegsgefangene, weibliche Zwangsarbeiterinnen
Quelle: Thomas Wiedenholzer, “Arbeitseinsatz” für den Krieg. Zwangsarbeit in der Stadt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 124–125.

Umsiedlerlager Parsch Fürbergstraße
Ort: Mauracherstraße 3–9 (Salzburg Stadt)
Funktion: Umsiedler*innenlager für Volksdeutsche (Siebenbürgen, Polen) und Lager, in dem geraubte, zwangsgermanisierte Kinder im Sommer 1943 „zwischengeparkt” und an Salzburger Pflegefamilien weitervermittelt wurden. siehe Artikel “„Blutzufuhr“ – Die Verschleppung und Zwangsgermanisierung von Kindern aus den besetzten Gebieten in der Alpendistel 2025).
Unterbringung: laut Plan mindestens 5 Unterkunftsbaracken, Kindergarten, Gepäcksbaracke
Quelle: https://www.bda.gv.at/dam/jcr:f9cf741d-120d-493b-9693-e3e5043f1b99/Katalog%20NS-Opferorte_Stand%20J%C3%A4nner%202022_BF.pdf, S.97.

NS-Euthanasie

Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke in Salzburg ( heute Christian-Doppler-Klinik )
Ort: Ignaz-Harrer-Straße 79 D
Funktion: Abtransport von Patient*innen in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim. Ab 1943 wurden als “arbeitsunfähig” eingestufte Zwangsarbeiterinnen, vom Arbeitsamt Salzburg dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin gemeldet. Die Kranken wurden dann in sogenannte “Sonderlager” gebracht, was bedeutete dass sie in Tötungsabteilungen psychiatrischer Anstalten ermordet wurden.
Unterbringung: in den Krankenzimmern bis zum Abtransport
Opfergruppe: 263 österreichische Patient*innen, sowie italienische, polnische und sowjetische Zwangsarbeiter*innen, u.a.
Quelle: Markus Rachbauer, Schicksale von psychiatrierten ausländischen Zivilarbeiter/innen in der Landesheilanstalt Salzburg, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, Salzburg 2012, 172-180.

Nach Kriegsende

Camp Mülln
Ort: Lindhofstraße 7 (Salzburg Stadt)
Funktion: Im Augustiner Bräustübl Mülln waren ab 1945 Überlebende des Holocaust untergebracht, die auf dem Weg nach Palästina und in die USA in Salzburg gestrandet waren. Es handelte sich dabei um ein Durchgangslager für rund 200 bis 250 Personen, d. h. der Großteil der DPs hielt sich hier nur kurz auf – meist weniger als 72 Stunden. Camp Mülln war aber auch der erste Salzburger Stützpunkt der Bricha, jener jüdischen Organisation, die umfangreiche illegale Einwanderungen nach Palästina organisierte. Das Lager wurde 1947 geschlossen.
Unterbringung: Augustiner Bräu Kloster Mülln
Personengruppe: Jüdische Displaced Persons
Quelle: http://www.imschatten.org/11.html

Camp Herzl
Ort: Schrannengasse 10 (Salzburg Stadt)
Funktion: In der Franz-Joseph-Kaserne war nach dem Zweiten Weltkrieg das Camp Herzl eingerichtet worden. Ein Camp für „displaced persons“, also für Menschen, die nach dem Krieg keine Heimat mehr hatten. Ab 1946 befand sich hier sogar die Hauptregistraturstelle. Dieses Camp war allerdings hoffnungslos überfüllt und die Einrichtungen waren darauf ungenügend vorbereitet.
Unterbringung: Franz-Joseph-Kaserne
Personengruppe: Jüdische Displaced Persons
Quelle: https://www.stadt-salzburg.at/archiv/juedische-geschichte-salzburgs/neubeginn-1945/juedische-displaced-persons

Camp Judah
Ort: Sinnhubstraße 3 (Salzburg Stadt)
Funktion: Nach einer vorübergehenden Schließung wurde es nach der Ankunft vieler polnisch-jüdischer Flüchtlinge 1946 wieder eröffnet und beherbergte bald mehr als 1800 Menschen, bis es 1949 erneut und endgültig geschlossen wurde. Wie in den meisten anderen Lagern gab es dort eine Schule für rund 160 Kinder und zusätzlich noch ein Bet Hamidrash, wo Kinder Religionsunterricht erhielten. Für Kleinkinder stand ein Kindergarten zur Verfügung und für Erwachsene zudem eine Abendschule.
Unterbringung: Riedenburgkaserne
Personengruppe: Jüdische Displaced Persons
Quelle: https://www.stadt-salzburg.at/archiv/juedische-geschichte-salzburgs/neubeginn-1945/juedische-displaced-persons

SALZBURG LAND

Kriegsgefangenenlager:

Kriegsgefangenenlager Bad Gastein
Ort: Kaiserin-Elisabeth-Promenade, Flur Hirschau. 43/3 Bad Gastein Böckstein
Funktion: Zwangsarbeit zur Regulierung der Gasteiner Ache beziehungsweise Einsatz für den Brückenbau
Unterbringung: Gebäude
Opfergruppe: Ca. 120 serbische, französische und sowjetische Kriegsgefangene
Quelle: Oskar Dohle und Nicole Slupetzky, Arbeiter für den Endsieg. Zwangsarbeit im Reichsgau Salzburg 1939–1945, Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek 21, Wien u. a. 2004, 170.

Mauterndorf
Ort: Brunnenplatz 2. (Mauterndorf)
Funktion: nicht beschrieben
Unterbringung: Lager ein Gasthaus
Opfergruppe: Französische Kriegsgefangene.
Quelle: Klaus Heitzmann, Aspekte der Kriegs- und frühen Nachkriegsgeschichte im Lungau um 1945. Teil 1, Salzburg. Geschichte und Politik 9/2–3, Salzburg 1999, 12.

Mischform-Lager:

Lager Bergheim
Ort: Dorfstraße und Langwiesweg (Bergheim). Salzburg
Funktion: RAD-Lager Plain Salzburg. Kriegsgefangenenlager, Auffanglager DAF, Arbeitslager Universale (Bau Reichsautobahn), ab 1944 Umsiedler*innen/Flüchtlinge.
Unterbringung: nicht beschrieben
Opfergruppen: 1000 polnische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter*innen
Quelle: https://www.bda.gv.at/dam/jcr:f9cf741d-120d-493b-9693-e3e5043f1b99/Katalog%20NS-Opferorte_Stand%20J%C3%A4nner%202022_BF.pdf

Lager Kaprun
Ort: Mooserbodenstraße 23 (Kaprun)
Funktion: Zwangsarbeiter*innen- und Kriegsgefangenenlager. Bau der Sperre
Unterbringung: Lage des Lagers unklar
Opfergruppen: 700 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen
Quelle: Gerda Dohle und Oskar Dohle: Sklaven für Krieg und Fortschritt. Zwangsarbeit und Kraftwerkbau in Salzburg 1939–1945, Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs 23, Salzburg 2014, 7–8.

Lager Hallein
Ort: Gamperstraße/Zatloukalstraße 13 (Hallein)
Funktion: Eugen-Grill-Werke-Lager Grillstollen. Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiter*innenlager
Unterbringung: 13–15 Objekte (Baracke für Lagerführung, 6 Wohnbaracken, Baracke für Küchenpersonal, Baukanzlei, Waschbaracke und Maschinenbaracke).
Quelle: Johann F. Schatteiner, Die Anlage des Grillstollens. In: Josef Kriegseisen, Katharina Karin Mühlbacher, Johann F. Schatteiner und Wolfgang Wintersteller, Die Eugen Grill Werke in Hallein. Der größte Rüstungsbetrieb im Land Salzburg während des Dritten Reiches, Hallein 2011, 106–107.

Lager Mühlbach am Hochkönig
Ort: Mandlwandstraße 104 (Mühlbach am Hochkönig)
Funktion: Deutscher Kupferbergbau
Unterbringung: Barbarahaus und Barackenlager
Opfergruppe: Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen. 53 polnische Arbeitskräfte für Bergbau, zunächst im Bergsteigerheim und im Barbarahaus (heute Mitterberghaus), dann im Barackenlager untergebracht, dazu sowjetische, belgische und französische Kriegsgefangene.
Quelle: Oskar Dohle und Nicole Slupetzky, Arbeiter für den Endsieg. Zwangsarbeit im Reichsgau Salzburg 1939–1945, Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek 21, Wien u. a. 2004., 93, 180.

KZ-Außenlager:

Außenlager des KZ Mauthausen auf Schloss Mittersill
Ort: Thalbach 1
Funktion: Lager Schloss Mittersill wurde als Außenlager des Frauen-KZ Ravensbrück gegründet und im September 1944 der Verwaltung des KZ Mauthausen unterstellt. Die KZ-Häftlinge wurden bei Haus- und Reinigungsarbeiten eingesetzt. Im Schloss war das „Sven‐Hedin‐Institut für Innerasienforschung“ untergebracht, eine Teilorganisation des berüchtigten SS‐Vereins „Ahnenerbe“.
Unterbringung: nicht beschrieben
Opfergruppen: KZ-Häftlinge
Quelle: https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager-des-kz-mauthausen/orte-ehemaliger-konzentrations-und-kz-aussenlager

AL Weißsee, Außenlager KZ Dachau
Ort: Zell am See
Funktion: Im Rahmen der Erweiterung des Stubachwerks für die Deutsche Reichsbahn
Unterbringung: Baracken bestanden ab 1943. Vorgängerbauten der heutigen Rudolfshütte am Weißsee in circa 2300 m Höhe.
Opfergruppe: 450 KZ- Häftlinge (Franzosen und Belgier, aber auch um politische Häftlinge aus Österreich)
Quelle: https://www.bergnews.com/service/arbeitslager-weisssee/arbeitslager-weissee-nebenlager.php

AK Fischhorn
Ort: Schloss Fischhorn
Funktion: Dienststelle der SS im Schloss Fischhorn. 1943 usurpierte die SS das Schloss und brachte dort die Zentralbauleitung der Waffen-SS und das SS-Remonteamt, zuständig für die Rekrutierung von Militärpferden, unter. Beide SS-Dienststellen forderten Häftlinge aus dem KZ Dachau an. Die Häftlinge wurden beim Bau von Pferdeställen und in der Landwirtschaft sowie bei Umbauarbeiten am Schloss eingesetzt. Die Häftlinge des „Sandkommandos“ hatten in einem Bach mit den Händen Steine und Kiesel als Baumaterial zu fördern. Ein Häftlingskommando musste in Zell am See große Hallen errichten.
Unterbringung: Die Häftlinge schliefen in Holzbaracken ohne Sanitäreinrichtungen. Sie mussten sich in einer Pferdetränke im Freien waschen. Die Baracke war in desolatem Zustand. Einige Häftlinge schliefen auch am Dachboden des Wirtschaftsbetriebs.
Opfergruppe: Rund 150 Häftlinge, vorwiegend Sowjetbürger*innen, aber auch Französinnen*Franzosen, Pol*innen und Italiener*innen waren diesem Außenlager zugeteilt. Die Haftbedingungen waren besonders hart. Es gab keine medizinische Versorgung. Bereits nach drei Wochen wurden 15 erkrankte Häftlinge als arbeitsunfähig nach Dachau rücktransportiert. Drei davon starben wenig später. Ein Häftling starb in Fischhorn.
Quelle: https://www.sn.at/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Fischhorn

Außenlager Hallein (KZ Dachau)
Ort: Lager drei Kilometer von Hallein an der Landesstraße nach Adnet im Steinbruch.
Funktion: Ab 1. September 1943. Arbeit in Steinbruch/Stollensystem, Bau- und Handwerksarbeiten für SS-Kaserne sowie auf Almen
Unterbringung: 6 Holzbaracken
Opfergruppe: 90 KZ-Häftlinge
Quelle: Wolfgang Benz und Barbara Distel (Hrsg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager 2. Frühe Lager, Dachau, Emslandlage, München 2005. 341–345.