EHRENMITGLIEDER

Eine Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung, die APC an verdiente Persönlichkeiten vergeben kann.

Für die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gelten folgende Grundsätze:

  1. nur Persönlichkeiten mit besonderen Qualifikationen und Verdiensten dürfen ausgezeichnet werden
  2. ihr Werdegang und ihre Arbeit steht entweder im Zusammenhang mit der Genesis bzw. den gegenwärtigen Zielen von APC oder sie beziehen sich auf andere soziale, künstlerische oder wissenschaftliche Bereiche, mit denen sich APC solidarisiert
  3. ihre Persönlichkeit hat Vorbildwirkung, insbesondere auch für junge Menschen
  4. sie setzen sich für humanitäre Anliegen ein und lehnen jede Form des Rassismus oder Antisemitismus ab
  5. sie bemühen sich um Verständigung zwischen Völkern und Religionen und um den Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft.

Gemäß den APC-Statuten obliegt es dem Vorstand, der Generalsammlung die Ernennung von Ehrenmitgliedern vorzuschlagen. Dabei gilt das Prinzip der Einstimmgkeit im Vorstand. Kandidaten für die Ernennung von Ehrenmitgliedern können von jedem APC-Mitglied oder auch von außen an den Vorstand herangetragen werden. Ehrenmitglieder sind von der Bezahlung eines Mitgliedsbeitrages befreit. Ihre Ernennung wird medial bekanntgegeben.

Bis dato gibt es drei Ehrenmitglieder:

  • Marko Feingold: Der noch bis 2018 als Vorsitzender der Salzburger Kultusgemeinde tätige Marko Feingold hatte 1947 den Weg über den Fluchtweg über den Krimmler Tauern ausgekundschaftet. Damit hat er entscheidend mitgeholfen, dass es zum Jüdischen Exodus von Krimml nach Südtirol für über 5.000 Männer, Frauen und Kinder kommen konnte. Seine Persönlichkeit ist untrennbar mit der Genesis von APC verbunden. Seine Auftritte auf der Windbachalm bei jeder einzelnen APC-Friedenswanderung seit 2007 haben sich unauslöschlich in die Erinnerung aller Teilnehmer eingegraben. Seine Autobiographie „Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh“ porträtiert ihn als Überlebenden von 4 Konzentrationslagern, der bis zuletzt mit seiner Vitalität (sein Geburtsjahr ist 1913!!) und seinem Engagement für eine veränderte, bessere Welt vor allem für die Jugend von unschätzbarer Vorbildwirkung ist. Seine Ernennung zum ersten APC-Ehrenmitglied erfolgte im Jahre 2011. Am 19.9.2019 ist Marko Feingold im 107. Lebensjahr verstorben. Ernst Löschner widmete ihm einen Nachruf im Namen aller von APC.
  • Moshe Talit: Der in Palästina geborene Moshe Talit kam 1947 als Ausbildner in das jüdische „Auffang“-Lager Givat Avoda in Saalfelden, wo er zusammen mit seiner späteren Frau Bella hervorragende humanitäre, pädagogische und organisatorische Leistungen für die vielen Tausenden von Flüchtlingen erbrachte. Unvergessen ist sein Beitrag anlässlich der Gründung von APC im Juni 1947, als er ein flammendes Bekenntnis zu seinen Überzeugungen und zu seiner damaligen 2. Heimat im Pinzgau ablegte. Im Artikel „Von Palästina in den Pinzgau“, der im Juni 2014 im Pinzgauer Monatsmagazin „Platzhirsch“ erschienen ist, wurde das Wirken von Moshe und Bella Talit – auch als Beitrag zur Regionalgeschichte – gewürdigt.  Die Ernennungsurkunde zu seiner Ehrenmitgliedschaft wurde ihm am 19. September 2015 zu seinem 90. Geburtstag in Tel Aviv überreicht.

 

  • Ernst Löschner: Der 1943 geborene Salzburger gründete Alpine Peace Crossing im Jahr 2007 noch in seiner aktiven Zeit als Bankdirektor. Beginnend mit dem ersten Krimmler Friedensdialog und der ersten APC Friedenswanderung weitete er, unterstützt von zahlreichen Vorstandsmitgliedern, die APC Aktivitäten sukzessive aus. 2011 wurde APC als Verein für Flüchtlingshilfe (ab 2016 für Sozial- und Flüchtlingshilfe) neu gegründet, mit der Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden. Anfang 2016 wurde APC auch das Österreichische Spendengütesiegel 06060 zuerkannt. Das Spendenaufkommen für die Sozial- und Flüchtlingshilfe konnte in den besten Jahren (2016-2018) Werte in der Größenordnung von 180.000 EUR erreichen – kumulativ wurden bis Ende 2018 über 820.000 EUR vorwiegend der Sozial- und Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt, der Rest wurde für den Schwerpunkt Erinnerungskultur verwendet. Der Hain der Flucht im Krimmler Achental als Gemeinschaftsprojekt mit dem Nationalpark Hohe Tauern, wie auch die sieben Friedenspyramiden entlang des historischen Fluchtwegs waren Ernst Löschner dabei ein besonderes Anliegen.

    Im Rahmen der Generalversammlung vom 27.9.2019 wurde er zum dritten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Nach Übergabe des Vorsitzes an seinen Nachfolger Robert Obermair wurde er außerdem zum ersten Ehrenpräsidenten von APC gewählt.