Prelude
Die jährliche APC-Wanderung beginnt eigentlich beim Krimmler Tauernhaus. Bei der Vorbereitungswanderung für die virtuelle Gedenkwanderung hat aber ein Teil unseres Vorstands den Weg bereits bei der ersten APC-Pyramide in der Ortschaft Krimml gestartet. Diese Wegverlängerung können wir für individuelle Touren nur empfehlen, denn man kommt dabei auch an den atemberaubenden Krimmler Wasserfällen vorbei.
Erste Station unserer virtuellen Wanderung
Die jährliche APC-Gedenkwanderung über die Krimmler Tauern muss heuer Corona-bedingt leider entfallen. Um Ihnen dennoch einen Eindruck von der Route zu vermitteln, führt Sie das APC-Team virtuell in das Gebirge. Robert Obermair, Zeithistoriker und APC-Vorsitzender, begrüßt Sie beim Krimmler Tauernhaus. Dort startet die eintägige Gedenkwanderung auf den über 2.600 Meter hohen Tauernpass.
Der erste Teil der Wanderung geht noch relativ flach dahin. | |
Der Weg ist recht gut beschildert, also auch für Individualwanderungen gut begehbar. |
Zweite Station: Hain der Flucht
Die APC-Wanderung führt vom Krimmler Tauernhaus weiter hinauf in das Achental. Die Erinnerungs-Pyramiden führen zum Hain der Flucht. Wie uns Bettina Reiter vom APC-Vorstandsteam im Video erläutert, ist der Hain der Flucht allen Menschen auf der Flucht gewidmet. Ein Prisma, zwei Natursteine und 49 Bäume präsentieren, ehren und verbinden die 1947 Geflüchteten, gegenwärtig Flüchtende, Aktivist*innen und Personen, die sich mit ihnen solidarisieren.
Nach einem kurzen Eintrag in das Erinnerungsbuch im Hain der Flucht geht es weiter. |
Dritte Station: Windbachalm
Über dem Hain der Flucht führt der historische Fluchtweg der Juden und Jüdinnen von 1947 steil hinauf in ein Seitental des Achentals, in das Windbachtal. Die Windbachalm ist der letzte Ort vor dem hohen, verschneiten Tauern-Pass. Bei der jährlichen APC-Wanderungen kommen hier Menschen zu Wort, die selbst flüchten mussten. Matthias Schreckeis vom APC-Team informiert.
Über unseren Schwesterverein „APC-Help“ können soziale Projekte für Geflüchtete in Österreich unterstützt werden. Jeder Beitrag ist wichtig. Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Nach der Windbachalm wird der Weg zunehmend steiler. Man sieht bereits die schneebedeckten Höhen. | |
In der letzten Stunde bis zum Pass liegt noch fast durchgehend Schnee. |
Vierter Stop: Oben am Pass
Auf 2.634 Meter Seehöhe überquerten die jüdischen Geflüchteten 1947 die Grenze von Österreich nach Italien. Der Krimmler Tauernpass ist die höchste Stelle der Gedenkwanderung. Hier, wo in anderen Jahren rund 250 Teilnehmer*innen ihren Abstieg in Richtung des Südtiroler Ortes Kasern beginnen, muss das APC-Team bei der virtuellen Wanderung kehrt machen. Die Grenze ist Corona-bedingt noch geschlossen. Kay-Michael Dankl vom wissenschaftlichen Beirat von APC vermittelt einen Eindruck von vor Ort.
Zumindest ein Blick nach Italien geht sich aus. | |
Nach einer kurzen Rast geht es wieder weiter. |
Letzte Station: Abstieg
Beim Abstieg zurück in das Windbachtal informiert Antonia Winsauer vom APC-Vorstand über ein neues Projekt: Um den Jahresschwerpunkt „Im Schatten der Berge. Antisemitismus gestern und heute“ trotz Corona zugänglich zu machen, gibt das APC erstmals die Zeitschrift „Alpendistel. Magazin für antifaschistische Gedenkkultur“ heraus. Sie erscheint ab nun jährlich im Juni. APC-Mitglieder bekommen das Magazin kostenfrei zugeschickt
Anders als in den anderen Jahren geht es heuer auf Grund der Covid19-Beschränkungen wieder den selben Weg zurück und nicht nach Südtirol/Alto Adige. | |
Wir hoffen, euch hat unsere virtuelle Gedenkwanderung gefallen. Wir freuen uns schon darauf, nächstes Jahr wieder gemeinsam tatsächlich in Krimml vor Ort zu sein. In der Zwischenzeit wünschen wir auf jeden Fall schon eine spannende Lektüre der Alpendistel! Eine Sache noch zum Schluss: Unser Verein arbeitet rein ehrenamtlich. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unsere Arbeit unterstützt, in dem ihr Vereinsmitglieder werdet oder für unseren Verein spendet. |
2020 ist alles anders. Wege des Gedenkens auf ungewohnten PfadenEin Logbuch-Eintrag von Antonia Winsauer Von Nebelfeldern und dem Finden neuer Gedenk-Wege Von Schneefeldern und einem nicht überquerten Pass |
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